Traditionelle Kampfkünste hatten häufig das Ziel, Kämpfer spielerisch auf einen Waffengang vorzubereiten. In Persien wurde über Jahrhunderte in sogenannten Zurkhanehs Sport betrieben. Sie waren das persische Äquivalent zum griechischen Gymnasium und ggf. von diesem beeinflusst.

Zurkhaneh – eine Sport- und Kulturstätte

Es handelt sich um einen Kraftraum der im Persischen Kulturraum zu finden ist. Zurkhaneh ist ein Raum in dessen Zentrum sich eine große, über einen Meter tiefe Vertiefung befindet, in welchem sich die Sportler aufhalten. Auf den “Rängen” außerhalb des eigentlichen Sportraums sind die Musiker und Sänger und im modernen Iran oft auch Zuschauer.

Eine wechselvolle Geschichte der Persischen Kampfkunst

Ringen gehörte zum antiken Fünfkampf der Griechen und durch die vielen griechisch-persischen Kontakte waren sich beide Kulturen sicherlich über die Kampfsportarten des Anderen bewusst. Mit der arabischen Eroberung und Islamisierung gingen auch die Zurkhanehs und die darin geübten Kraftübungen und persische Kampfkunst in eine Veränderung.

Ein weiterer möglicher Einfluß könnte die mongolische Herrschaftsperiode sein und der traditionelle Ringkampf der Mongolen. Zuletzt hatten traditionelle Sportarten auch eine aufregende Geschichte in den letzten Jahrzehnten. Die Kleidung wurde den neuen islamischen Gegebenheiten angepasst und der Eintritt in Zurkhanehs ist Frauen nicht erlaubt.

Pahlavani Rituale

Der Kampfstil Pahlavani besteht aus traditionellen Ritualen und einer moderneren Sportart, dem Ringen. Traditionell gehört in dem Zurkhaneh Musik zu dem Kraftsport gehört.

Es geht hier weniger um einen Wettkampf, sondern darum gemeinsam und mit musikalischer Unterstützung Muskulatur aufzubauen und mit nachempfundenen Waffen Bewegungen einzustudieren. In erster Linie stärken viele Übungen ganz gezielt die Rumpfmuskulatur, andere Übungen sind dazu angelegt Bewegungsabläufe zu verinnerlichen. Diese persische Kampfkunst beinhalten rhythmische Hebebewegungen von schweren Holzgegenständen die Waffen symbolisieren. Auch Drehungen sind weit verbreitete Übungen, die mit der Musik an meditative Sufitraditionen erinnern.

Pahlavani als Sportart: Das Ringen

Heutzutage gibt es neben den Ritualen, im Pahlavani auch Ringen als Wettkampfsport. Das sogennante Koshti  (Ringen) folgt im Groben dem europäischen Ringen. Es lässt sich nur spekulieren, welchen Einfluß Griechenland (Alexander) und die Mongolen auf den Sport hatten. Aber auch die arabische Eroberung Persiens hat zu Veränderungen der sehr alten Sporttradition geführt.

Ringen, wozu auch das persische Koshti zählt, ist ein Kampfsport, der die Sportler hocheffizient auf mögliche reale Kampfsituationen vorbereitet. Problemlos kann unter vollem Körpereinsatz geübt werden  ohne schwere Verletzungen im Training hervor zu rufen.

Traditionell tragen die Sportler Hosen und oft auch Sportschuhe getragen. Der nackte Oberkörper ist nun verschwunden und die Kämpfer tragen oft T-shirts.

Wettkämpfe werden im modernen Iran, aber auch insbesondere bei Persern auf der ganzen Welt in Sporthallen ausgetragen. Frauen ist der Eintritt in Zurkhanehs nicht erlaubt. Ein Link zu einem Video findest du hier.

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